Im Anschluss an das Wassermanagement-Experiment wurde das Peter-Lenné-Gemeinschaftsbeet 2022 Teil des bundesweit seit 2016 laufenden Bemühens um das Selektieren einer für den Anbau in Deutschland gut geeigneten Sojabohnen-Sorte. Im Laufe dieses Jahres wurden in allen 1200 überall in Deutschland teilnehmenden Gärten verschiedene Parameter erhoben (Keimung, Blühbeginn, Wuchshöhen, Reifungszeitpunkt, Erntemengen, u.a.m.) und bei der versuchsführenden Uni Hohenheim zusammengeführt.
Fürs Peter-Lenné-Beet hieß das: Am 07. Mai in den beiden Längsseiten Aussaat von 10 Reihen Soja (1 Reihe = gegenüberliegende Parzellen rechts & links des Mittelgangs): Reihe 1 – 4 ohne begleitende Blühpflanzen, 5 – 7 mit Beisaat von Ackersenf, 8 – 10 mit Beisaat von Echtem Frauenspiegel.
Das Blühpflanzen-Begleitung sollte einerseits einen Mehrwert schaffen durch ein zusätzliches Nektar-Angebot für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, zum anderen dadurch nebenbei die Bestäubung des Sojas verbessern.
Die 3 Parzellen der Stirnseite dienten als kleines Naschbeet mit 6 verschiedenen Tomatensorten (leider von der zunehmend verbreiteten Rostmilbe befallen und dadurch nur mäßig produktiv); dazu Eiskraut als Unterpflanzung / Lebend-Mulch und Salat-Quelle für jedermensch, der etwas ernten wollte.
Die Sojapflanzen der Reihen 1 – 4 ohne Blüh-Begleitung entwickelten sich am besten, gefolgt von den Reihen 8 – 10 mit dem eher kleinwüchsigen, boden-deckenden Frauenspiegel als Beikultur. In den Reihen 5 – 7 erwies sich der Ackersenf als Blüh-Begleiter als sehr problematisch: Schneller gekeimt und größer gewachsen als die eigentliche Hauptkultur wurde er in den trockenen Junitagen zu einem Konkurrenten um Licht, Wasser und Nährstoffe. Der Entwicklung des Sojas hat dieser falsche Freund sehr geschadet: Die Mehrzahl der in diesen Reihen gekeimten Pflanzen haben diese Konkurrenz nicht überlebt.
Durch gelegentliches rettendes Zugiessen im Juli und einige sattere Niederschläge im August konnte der Bestand der überlebenden Pflanzen jedoch gut der Reife entgegengebracht werden.
Die GANZ große Katastrophe kam plötzlich und unerwartet auf der Zielgeraden: Mitten im Abreife-Prozess wurden die fast schon ernte-reifen Sojaschoten in den ersten Septembertagen zu einem Superfood für vier-beinige „Erntehelfer“: Binnen weniger Tage nagten sie zwischen dem 04. und 12.09. ALLE Schoten von den Pflanzen, so dass das Experiment ganz ohne Ernte-Ergebnis Mitte September vorzeitig beendet ward.
Über den Winter wird das Beet nun wieder – wie in den Jahren des Wassermanagemet-Experiments – für den Anbau von Winter-Salaten / -Gemüsen verwendet. Bei guter Entwicklung wird es eine erste große Ernte zu Weihnachten geben und bis ins Frühjahr hinein immer wieder mal einen öffentlichen Salat-Erntetag für alle Gärtner- & Feld-Besucher*innen.